Asiatische Staudenknöteriche breiten sich in Deutschland zunehmend aus. Dabei verursacht die großwüchsige Pflanze, die zu den invasiven Neophyten gehört, große ökologische und ökonomische Schäden.
Die Asiatischen Staudenknöteriche kamen einst im 19. Jahrhundert als Park- und Gartenpflanze nach Mitteleuropa, wie das Bundesamt für Naturschutz auf seiner Webseite informiert. Ihre große Ausbreitung sei demnach neben der aktiven Anpflanzung und Verbreitung etwa als Futterpflanze auf ihre recht einfache Vermehrung über Spross- und Wurzelausläufer (Rhizome) zurückzuführen. Laut dem Bundesamt reiche bereits ein Rhizomfragment von 1,5 cm Länge aus, um einen neuen Bestand zu begründen. Die Asiatischen Staudenknöteriche mögen nasse, grundwassernahe Standorte und gedeihen gerne entlang von Wegen und Gewässern.
Dichter Wuchs verdrängt andere Arten
Die Staudenknöteriche wachsen sehr dicht, wodurch ausgedehnte Bestände entstehen können. Diese verdrängen möglicherweise wiederum andere Arten, etwa den besonders geschützten Straußenfarn. Durch seine enorme Wuchskraft schafft es der Asiatische Staudenknöterich auch Uferbefestigungen und Mauerwerk zu zerstören oder sogar fünf Zentimeter dicken Asphalt zu durchdringen, wie das Bundesamt für Naturschutz mitteilt. Beseitigungsmaßnahmen gegen weit verbreitete invasive Neophyten seien schwierig, arbeits- und kostenintensiv und daher nur in Einzelfällen sinnvoll, so das Bundesamt. Daher sei es umso wichtiger, die zusätzliche Verbreitung und Entstehung neuer Bestände zu verhindern. Somit sollten Neuanpflanzungen invasiver Arten, Entsorgung von Pflanzenmaterial in der Landschaft und Umlagerungenkontaminierter Böden vermieden werden.
Auszeichnung als Alien
Den Japanischen Staudenknöterich (Fallopia japonica), hat der Naturschutzbund Österreich im Jahr 2024 sogar zum „Alien des Jahres“ ernannt. Mit der „Auszeichnung“ möchte der Naturschutzbundnach eigenen Angaben ein Bewusstsein für weitverbreitete Neophyten und ihre Auswirkungen auf die Umwelt wecken. Diese Art ist insbesondere in Naturschutzgebieten eine Gefahr, da sie sich erfolgreich gegen die heimische Flora durchsetzt. Sie zählt laut der International Union for Conservation of Nature (IUCN, Internationale Union zur Bewahrung der Natur) zu den 100 gefährlichsten Neobiota weltweit.
Enorme Schäden möglich
Der Japanische Staudenknöterich kann bis zu drei Meter hohe Triebe ausbilden. Diese können am Tag unglaubliche 30 Zentimeter wachsen. Seine unterirdischen Sprossausläufer, die Rhizome, reichen bis zu zwei Meter tief. Besonders an Gewässerufern und Hochwasserschutzbauten sei seine Ausbreitung gefährlich, so der Naturschutzbund Österreich. Denn die Rhizome können massive Schäden verursachen.
Gezielte Gegenmaßnahmen
Eine Bekämpfung des Japanischen Staudenknöterichs sei durch Abmähen, Abstechen, Abreißen und Ausgraben möglich. Auch die Beweidung der Flächen helfe, ebenso wie die Verbreitung anderer natürlicher Konkurrenten wie Schilf (Phragmites communis) und Schwarzerle (Alnus glutinosa).
naturschutzbund.at/alien-leser/items/2024-japanischer-staudenknoeterich.html
