Seit 1999 kürt der Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde am Institut für Geschichte der Medizin der Universität in Würzburg die Arzneipflanze des Jahres. Für 2021 fiel die Wahl auf die Myrrhe.
Der Myrrhenbaum ist ein kleiner, dorniger Laubbaum, der zur Familie der Balsambaumgewächse gehört. Bis zu vier Meter hoch kann der Baum wachsen. Beheimatet ist er in den Trockengebieten des nordöstlichen Kenias und östlichen Äthiopiens, in Dschibuti, Somalia sowie auf der arabischen Halbinsel.
Bekannt ist die Myrrhe vor allem wegen ihres wertvollen balsamisch-süß und würzig-warm riechenden Harzes. Dessen Nutzung ist bereits in den ältesten Aufzeichnungen der Menschheitsgeschichte dokumentiert. Nicht von ungefähr gehört Myrrhe neben Gold und Weihrauch zu den Gaben, die die Heiligen Drei Könige laut der Überlieferung dem neugeborenen Jesus darbrachten. In unseren Breiten werden die Inhaltsstoffe zur Behandlung von Entzündungen im Mund- und Rachenraum sowie des Darms angewandt.