Kreisverband Potsdam der Garten- und Siedlerfreunde e.V.
Verfasst am 06.09.2025 um 10:00 Uhr

Behaglich zwischen Feld und Wiese

Vor 35 Jahren gründete sich der Verein "Buntspecht" Beelitz e. V. in Beelitz. Unsere Redakteurin Sarah Stoffers traf sich vor Ort mit dem Vorsitzenden Herbert Wolf und Schatzmeister Manfred Schulze.

Der Vorsitzende Herbert Wolf und Schatzmeister Manfred Schulze. Foto: Sarah Stoffers

Gemütlich auf dem Gras kauend beobachtet eine Kuh unsere Redakteurin auf dem Weg zum Eingang der Kleingartenanlage. Drumherum liegen viele Felder und Wiesen, in der Ferne rumpelt ein Trecker langsam über einen Acker. Der Kleingartenverein „Buntspecht“ Beelitz e. V. liegt an der Straße Zur Feldscheune. Wie der Name schon verrät, ist die Gegend durch Landwirtschaft geprägt. In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich noch die beiden Vereine "Hasenheide" e. V. und "Hirschgrund" e. V.


Abgesehen von ein paar wenigen vorbeifahrenden Autos und zirpenden oder brummenden Insekten stört hier kaum etwas die erholsame Stille. Die beschauliche Ruhe liebt auch Herbert Wolf. Er ist seit 2017 der Vereinsvorsitzende und war zuvor bereits viele Jahre anderweitig im Vorstand aktiv. Gemeinsam mit Manfred Schulze, dem Schatzmeister des Vereins, führt er die Autorin über die hübsche Anlage mit ihren 64 Parzellen.


Foto: Kleingartenverein "Buntspecht" Beelitz e. V.;

Die Gründungsjahre

Dort, wo heute die Kleingärten liegen und von den Mitgliedern liebevoll gepflegt und gehegt werden, war einst Ackerland. Am 6. September 1988 fand die Gründungsversammlung des Vereins statt. Im selben Jahr begannen die ersten "Buntspechte" mit dem allmählichen Aufbau und der Parzellierung der Anlage, 1990 folgte schließlich die offizielle Eintragung. Etwa eine Handvoll der heute mehr als 90 Mitglieder ist von Anfang an dabei. Manfred Schulze hat seinen Garten 1996 übernommen, Herbert Wolf seinen im Jahr 2000. Sie kennen aber die Gründungs- und Aufbauzeit aus Erzählungen und von älteren Fotos.


"Anfangs holten sich die Kleingärtner das Wasser mit dem Schlauch vom Nachbarn. Dann haben sie sich ein paar eigene Brunnen gebohrt, die sie sich für ihre Gärten geteilt haben. In den 90er-Jahren wurde dann ein Pumpenhaus gebaut, mit dem auch die Anlage 'Hasenheide' mitversorgt wird", erzählt Wolf. Alle der rund 300 bis 350 Quadratmeter großen Gärten sind längst auch an den Strom angeschlossen.


Foto: Sarah Stoffers

Viele junge Familien

Ein Vereinshaus gibt es zwar nicht, dennoch werden unter- einander gute Beziehungen gepflegt, wie Schulze sagt. Und modern geht es im Verein auch zu: 59 Parzellen haben eine eigene Mail-Adresse, über die sie vom Vorstand über Neuigkeiten und Ähnliches informiert werden. Mit der heutigen sehr guten Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und per Auto über die B2 und nahe gelegene Autobahnauffahrten sind die Kleingärten nicht nur bei den einheimischen Beelitzern, wie Wolf oder Schulze, beliebt: Auch aus Teltow, Berlin oder Potsdam zieht es Gartenfreunde nach Beelitz.


Ein Mitglied kommt sogar aus Hessen, wie Wolf erzählt. Die Kinder und Enkelkinder wohnen in Berlin. Darum sei ein Kleingarten in der Nähe ideal. Längst ist der Verein auch multikulturell, zählt Italiener, Ukrainer oder Russen zu seinen Mitgliedern. Unter den neueren Gartenfreunden sind viele junge Familien mit Kindern. "Wir haben bei uns bestimmt 15 Kinder. Das ist wirklich sehr schön", sagt Schulze.