Die Gesellschaft deutschsprachiger Odonatologen (GdO) und der BUND haben die Kleine Pechlibelle zur "Libelle des Jahres 2022" gekürt. Sie ist ein echtes Chamäleon: Mehrfach wechselt sie ihr Aussehen, vor allem ihre Farbe. Die Libelle des Jahres lebt vor allem in naturnahen Auen mit Flüssen und Gewässern, aber auch in Abgrabungen und Steinbrüchen, wo immer wieder Gewässer entstehen. Die Libelle gehört zu den sogenannten Pionierarten, also Erstbesiedlern, an solchen Gewässern. Zu schaffen macht dem Insekt aber der Klimawandel, der kleine, flache Gewässer oft zu schnell austrocknen lässt.
Die Flugzeit der Kleinen Pechlibelle ist von Ende Mai bis Anfang September, manchmal auch schon früher. Knapp drei Zentimeter lang ist das Tier und hat eine Flügelspannweite von bis zu 3,5 Zentimetern. Ihr Entwicklungszyklus von der Eiablage bis zum Erwachsenenalter dauert ein Jahr. In Deutschland ist die Kleine Pechlibelle wie alle Libellen Deutschland durch die Bundesartenschutzverordnung "besonders geschützt". Sie steht zudem auf der Vorwarnliste der Roten Liste gefährdeter Arten.